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Reaktionen

Liebe Freunde des IGNIS Verlags

Auf meine Anfrage, den im Newsletter 11 erschienenen Fortsetzungs-Artikel zur „Wissenschaftlichkeit der Anthroposophie“ in „Ein Nachrichtenblatt“ – zugleich eine Replik auf die Kritik an meinem Artikel – erscheinen zu lassen, bekam ich gestern von Roland Tüscher, dem Herausgeber desselben, die folgende Antwort:

„Die kommende Nummer ist bereits voll und abgeschlossen.
Leider können nicht immer alle Autorenwünsche berücksichtigt werden, wofür ich um Verständnis bitte.
Wir werden aber Deinen neuen Beitrag studieren und überlegen, wie wir damit verfahren wollen.“

Der von Tüscher abgelehnte kurze Artikel hat die an der heutigen Situation sichtbar werdende Verwirrung zum Inhalt; die an den von Christian Clement herausgegebenen „Steiner Studies“ sich entzündende Diskussion erscheint nämlich so, als ob sich auf der einen Seite – auf der der „Steiner Studies“ – die „Gegner“ Rudolf Steiners befinden würden, auf der anderen aber, zentral vertreten durch die Herausgeber von „Ein Nachrichtenblatt“ und das durch sie begründete Rudolf Steiner Institut, die Vertreter und Verteidiger Rudolf Steiners und der Anthroposophie. In meinem Artikel versuchte ich (in aller Kürze) zu zeigen, dass diese Annahme ein Trugschluss ist: mir scheint, dass sich beide Seiten in ihrem Herangehen nicht oder kaum voneinander unterscheiden. Auch von Tüscher und Zoradi wird Anthroposophie so behandelt, als bedinge sie nicht ein vollkommen neues, ihr selbst entsprechendes Herangehen, das uns nicht gegeben ist, sondern um das wir ringen müssen. Die scharfen Reaktionen Szoradis, von dem Tüscher behauptet, dass er das „Scheitern“ meines Anliegens aufgezeigt habe, machen diese Haltung deutlich.

Die Reaktion Roland Tüschers auf meine Bitte um Abdruck meiner Entgegnung ist uns wohlbekannt: In dem Moment, in dem die zentralsten Fragen angesprochen werden, bekommen diejenigen, die dies versuchen, Mundverbot. Dies macht mich sehr bestürzt. Denn war es nicht das ursprüngliche Anliegen von „Ein Nachrichtenblatt“, eine Plattform zu bilden, damit diejenigen, die in der Wochenschrift „Das Goetheanum“ nicht abgedruckt wurden, nun Gelegenheit dazu bekommen? Begründet sich nicht der Erfolg von „Ein Nachrichtenblatt“ darauf, dass eben dies versucht wurde? Warum nun diese Kehrtwende? Hat „Ein Nachrichtenblatt“ seine Ursprungsposition geändert, um nun selbst als Vertreter der „wahren Anthroposophie“ aufzutreten und die erlangte Medien-Macht dazu zu gebrauchen, abweichende Meinungen auszubremsen?

Mit herzlichen Grüßen

Irene Diet

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